Landesfahrt Norwegen 2007

27.07. und 28.07.2007

Am Freitag um 06:40 Uhr trafen wir uns am Lahnbahnhof. Wir, das sind die Norwegenfahrer des Stammes Feuerreiter, die an der Landesfahrt des LV Hessen teilnehmen.Elf junge Leute im Alter von 13-24 Jahren (Dennis, Michi, Wolle, Freddi, Fabi, Matthias, Timo, Lukas, Basti, Felix, Niklas).Um 07:09 Uhr fuhr unser Zug über Wetzlar, Gießen nach Frankfurt. In Frankfurt trafen wir auf weitere Pfadfinder aus Hessen (ca. 250-300). Wir fuhren mit sechs Bussen und 2 Anhängern nach Norwegen. Unsere Route nach Norwegen ging von Frankfurt über Kassel nach Fehmarn.Von dort fuhren wir ca. 40 min. mit der Fähre nach Dänemark, anschliesend nach Schweden über eine große Brücke. Dann fuhren wir noch mal ca. 20 min mit einer Fähre.Unser Ausstiegsort in Norwegen war Dalen, dort kamen wir um 12:00 Uhr mittags an. Somit hat die Fahrt fast 30 Stunden gedauert.In Dalen angekommen kauften wir ein und mussten leider feststellen, dass die Preise in Norwegen verdammt hoch sind.Unser erster Lagerplatz in Norwegen war am Telemarkkanal auf einer Anhöhe mit schönem Blick auf Dalen.

Michi

29.07.2007

Wir wachen mit schönem Blick auf Dalen auf und mussten feststellen, dass es nachts doch sehr kalt war, wenn man, wie ein Großteil von uns, nur einen Sommerschlafsack dabei hatte.Wir wanderten am Telemarkkanal entlang und stellten nach der Mittagspause fest, dass unser Essen zur Neige geht. So mussten wir nach langem hin und her noch einen Berg hinauf, das waren ca. 120 Höhenmeter auf 5 km. Gegen 19:30 Uhr kamen wir an einer schönen Insel vorbei, die mit einem kleinen Weg verbunden war, so entschieden wir uns hier zu bleiben.Beim Essenkochen ging uns leider der Sprit für unsere Kocher aus und so mussten wir trotz dem Feuerverbot in Norwegen ein Grubenfeuer machen. Dabei passten wir sehr auf, dass sich nichts Umliegendes entzünden konnte.Die kleine Insel war in der Nähe von Krossli.

Michi

30.07.2007

Um 6:00 Uhr morgens sind Freddi, Felix und ich (Michi) aufgestanden und nach Eidstod vorgelaufen, da in diesem Dorf ein Laden sein sollte und wir nicht wussten wie lange dieser auf hatte und ob es alle bis zum Ladenschluss schaffen würden. (ca.25km)Als wir 3 in Eidstod ankamen, stellten wir fest, dass dieses Dorf drei Geschäfte und eine Tankstelle hat. Das Lebensmittelgeschäft hatte leider als wir ankamen so gut wie überhaupt nichts, was wir einkaufen wollten. Der Rest der Gruppe kam so gegen 17:00 Uhr an. Und der Laden wurde auch noch neu beliefert, so konnten wir alles einkaufen.Dann gingen Dennis, Michi und Wolle los um einen Lagerplatz zu suchen; nach langer Zeit kamen sie ziemlich erfolglos wieder.Daher beschlossen wir auf einem Seegrundstück zu schlafen. Vorher fragten wir bei dem Hotel, dem dieses gehörte, um Erlaubnis.

Michi

31.07.07

Dieser Tag war unser erster Ruhetag. Wir sind erst um 11:30 Uhr aufgestanden und frühstückten. Den Rest des Tages nutzten wir zum Ausruhen und Erholen. Unser Lagerplatz hatte ein Trampolin, das im Wasser befestigt war. Das nutzten wir natürlich voll aus. Gegen 22:00 Uhr sind wir in den benachbarten Wald gegangen, dort bekam Niklas sein Pfadfinderhalstuch verliehen und wir erneuerten unser Pfadfinderversprechen zum 100-jährigen Bestehen der Pfadfinderbewegung.

Michi

01.08.07

Um 10:30 Uhr sind wir aufgestanden, frühstückten und bauten ab. Danach kauften wir für 5 Tage ein (11 Brote; 3kg Marmelade…..) und gingen in Richtung Kviteseid. Dort mussten wir ziemlich steile Serpentinen herunter laufen. Jetzt waren wir wieder am Telemarkkanal zurück. Wir bogen nach rechts in die Straße ab (diese war noch nicht fertig gestellt) Dort zelteten wir auf einer Abraumhalde. Dort waren ziemlich viele Mücken.

Michi

02.08.2007

Heute Morgen stellten wir einen Fehler in unserer Essensrechnung fest. Wir mussten mindestens 20km laufen damit wir bis Samstagmorgen in Lunde sind.

Erstaunlicher Weise ging diese Tagesetappe sehr gut. Bis auf Dennis hatten wir auch keine Fußkranken. Am Abend fanden wir einen schönen Lagerplatz am Flävatn, mit Blick über den See. Leider mussten wir feststellen, dass der Untergrund aus Fels war, so mussten wir unsere Zelte ca. 50 m weiter oben an der Straße aufbauen.

Michi

03.08.2007

Ein paar von uns sind früh aufgestanden und direkt an einen kleinen Wasserfall zum Waschen gegangen. Später sind andere nachgekommen. Dann frühstückten wir schön in der Sonne und packten alles zusammen. Um ca. 11:00 Uhr sind wir los gelaufen. Innerhalb von ca. 2 Stunden sind wir 12 km gelaufen. Gegen 16:00 Uhr haben wir eine längere Pause gemacht und da wir noch genug Brot hatten aßen wir auch noch etwas. Dann sind wir noch ein paar km weitergelaufen und haben einen schönen Platz auf einer Halbinsel gefunden.Dort haben wir aufgebaut und mehrere von uns waren noch schwimmen und haben sich gewaschen. Schön gemütlich haben wir aufgebaut und später gekocht. Zu essen gab es Nudeln mit Käse und Tomatensauce.

Matthias

04.08.2007

Wie jeden Morgen wollten wir um ca. 08:00 Uhr aufstehen, aber als dann der Wecker klingelte beschlossen wir wie auch fast jedes Mal doch noch weiterzuschlafen. Gegen 11:00 Uhr machten wir uns in Richtung Lunde auf. Dort kauften wir für 2,5 Tage ein, da wir wieder mal einen Tag Pause machen wollten. Wir hatten einen schönen Platz in Lunde gefunden mit kurzem Sandstrand, aber der Platz konnte vom halben Dorf aus eingesehen werden und das fanden wir nicht so gut. Deshalb entschlossen wir uns weiter zu gehen. Nach ca. 1,5 Stunden Fußmarsch kamen wir in einer gebirgsähnlichen Landschaft an einem geeigneten Lagerplatz vorbei, den wir als gut befanden.

Michi

05.08.2007

Um 12:30 Uhr standen wir auf, heute war unser Ruhetag. Wir frühstückten gemütlich und ruhten uns aus. Nach dem Abendessen setzten wir uns zu einer Singerunde zusammen, die bis spät in die Nacht ging. Leider gab es gegen Ende leichte Unstimmigkeiten.

Michi

06.08.2007

Ausgeruht machten wir uns nach dem Frühstück auf den Weg. Auf dem Weg kamen wir an einer Schleuse mit 6 Schleusenkammern (11 Toren) vorbei. Wolle und Dennis testeten an der Schleuse (verbotenerweise) die Klappen und die Durchflussmenge. Nach ein paar Minuten kamen die Schleusenwärter und verjagten uns mit den Worten: „It’s my job, only I do this“ Nach kurzer Besichtigung gingen wir nach Ulefoss weiter. Dies ist die erste größere Stadt in die wir kamen. (Lunde war auch schon relativ groß, das merkte man auch an den Preisen in den Läden. In den größeren Städten wurde es immer billiger, aber trotzdem war alles noch deutlich teurer als in Deutschland.)In Ulefoss kauften wir ein und suchten uns einen Lagerplatz neben einer Bucht zum Schwimmen. Wir gingen nach dem Essen schwimmen und schauten uns den Sonnenuntergang an.

Michi

07.08.2007

Als ich (Michi) aufwachte musste ich leider feststellen, dass es mir nicht so gut ging. Eigentlich wollten wir ca. 15km laufen, aber wir entschieden uns dazu den Bus nach Skien zu nehmen. In Skien kauften wir noch ein und suchten uns einen Lagerplatz. Dieser lag zwischen einem Krankenhaus mit großer psychiatrischer Abteilung und der Feuerwehr am Telemarkkanal.

Michi

08.08.2007

Heute war wieder ein Ruhetag, da ein paar von uns sich am Abend übergeben hatten und einer auch noch am Morgen. Die meisten gingen dann in die Stadt und kauften ein und schauten sich die Stadt an.

Michi

09.08.2007

Heute standen wir etwas früher als sonst auf. Nachdem wir uns kurz gewaschen hatten, frühstückten wir. Schon da stellten wir fest, dass es sehr warm war und dass das Laufen heute sehr anstrengend werden wird. Daher sind wir dann auch nicht zu den Fjorden runter gelaufen, sondern nur zu einem ca. 10km weit entfernten See. Dort angekommen saßen wir erst ein bisschen herum. Dann suchten Dennis, Niklas und ich (Matthias) einen Platz, an dem wir unsere Zelte aufbauen konnten; den fanden wir auch direkt am See. Dort bauten wir dann unsere Zelte auf und die Meisten gingen noch schwimmen.

Matthias

10.08.2007

Das Aufstehen an diesem Morgen ging eher schleppend voran. Nachdem schließlich alle wach waren, frühstückten wir.Wir besprachen, dass 7 Leute in die ca. 5-7 km weit entfernte Stadt laufen und einkaufen. Die anderen 4 (Basti, Lukas, Timo und ich) blieben am Lagerplatz. Wir räumten erst auf, gingen dann noch schwimmen und wuschen teilweise unsere Sachen.Um ca. halb 7 kamen dann alle schwer bepackt und erschöpft von dem langen Weg aus der Stadt zurück. Danach wurde gekocht und gegessen. Felix hatte heute Geburtstag, er wurde 16, und bekam von uns einen kleinen Kuchen geschenkt.

Matthias

11.08.2007

Heute standen wir alle spät auf. Da es schon die ganze Nacht und noch immer regnete, aßen wir in den Zelten. Danach saßen wir eine Zeit lang zusammen.

Den ganzen Tag über regnete es immer wieder. Abends merkten wir beim Essen, dass sich langsam kleine Pfützen bildeten. Nach dem Essen legten wir uns schon hin, da keiner mehr Lust hatte, außen im Regen rumzusitzen. Um ca. halb 12 sind wir dann alle aus den Zelten raus und versuchten am Anfang noch Gräben um die Zelte zu ziehen, dies zeigte aber wenig Erfolg und bald stand das Wasser knietief in und vor der Wanderkohte. Zuerst haben wir mit Töpfen und allen möglichen Einkaufs- und Mülltüten versucht das Wasser wegzuschöpfen, doch bald merkten wir, dass das Wasser in richtigen Bächen den Berg hinunter läuft. Wir beschlossen das Gepäck von der Wanderkothe in die andere Kohte zu legen. Anschließend haben wir die Wanderkothe abgebaut und weiter oben am Berg wieder aufgebaut. Währenddessen sammelte sich immer mehr Wasser an. Bei der Kohte tropfte es durch die Nähte. Wir versuchten von außen das Wasser mit Koschis wegzuschöpfen. Sobald die Wanderkohte halbwegs stand, haben wir unser komplettes Gepäck aus der Kohte dorthin getragen. Gerade noch rechtzeitig, denn nun sammelte sich auch in der Kohte das Wasser. Vier von uns haben in der Wanderkohte ein halbwegs trockenes Plätzchen zum Schlafen gesucht und die restlichen Pfadis haben sich um einen wärmenden Kocher herumgestellt, um sich etwas warm zu halten. Wir versuchten alle ein wenig zu schlafen, was aber ziemlich schwierig war, da wir alle nass und leicht unterkühlt waren und wenig Platz hatten.

Matthias

12.08.2007

Sobald es hell wurde, konnten wir erst das ganze Ausmaß erkennen: Da wo vorher die Wanderkohte stand, war das Wasser nun mehr als knietief. Wir versuchten unser restliches Zeug im Wasser zusammenzusuchen, zogen uns warme und einigermaßen trockene Sachen an, bauten ab und packten alles ein. Wir hatten beschlossen schon jetzt mit dem Zug zum Abschlusslager zu fahren. Auf dem Weg zum Bahnhof sahen wir reißende Bäche, die am Tag zuvor noch kleine Rinnsäle waren. In Porsgrunn am Bahnhof buchten wir uns die Tickets um und sind noch einen Burger essen gegangen. Um 14.15 Uhr sind wir abgefahren und kamen dann später in Oslo an. Dort stiegen wir um in den Zug nach Gran. Auf der Fahrt dorthin rief Dennis beim Fahrtenteam an und fragte, ob wir schon ein paar Tage früher auf den Abschlusslagerplatz konnten. Leider war das nicht möglich, da dort noch das internationale Lager stattfand. Deshalb suchten wir uns, wie viele andere Gruppen, in der Nähe des Bahnhofs einen Platz zum Schlafen. Wir kochten uns Nudeln und nach dem Essen sind noch zwei andere Pfadfinder aus Darmstadt zu uns gestoßen und schliefen direkt neben uns. Nach der anstrengenden letzen Nacht gingen wir alle früh schlafen.

Matthias

13.08.2007

Nach dem Aufstehen sind wir zum Bahnhof gelaufen und haben dort unsere Sachen zum Trocknen ausgebreitet und unsere Handys und Digitalkameras aufgeladen. Tagsüber saßen wir am Bahnhof herum. Abends haben wir noch einen schönen Platz zum Übernachten bei einem netten Mann im Garten gefunden. Später traf noch eine weitere Fahrtengruppe zu uns und schlief auch da.

Matthias

14.08.2007

Gegen halb elf sind wir aufgestanden und haben abgebaut und sind noch einmal zum Einkaufen in die Stadt gelaufen. Um 14.00 Uhr haben wir uns Richtung Abschlusslagerplatz aufgemacht. Der Weg dorthin führte an einer viel befahrenen Bundesstraße entlang. Am Platz angekommen, bauten wir auf und aßen zu Abend.

Matthias

15.08.2007

Heute haben wir bis Mittags geschlafen und das Frühstück und Mittagessen zusammengelegt. Anschließend sind fünf von uns noch in die Stadt gelaufen um Süßigkeiten und Getränke einzukaufen. Abends hielt unser Stamm noch „Kriegsrat“, es ging darum, wie es im Stamm weitergeht und was sich ändern muss und was in der letzten Zeit nicht so gut lief.

Matthias

16.08.2007

Heute habe ich, wie am Abend vorher besprochen, um 08:00 Uhr das Frühstück geholt und bin anschließend zusammen mit Felix zur Morgenrunde gegangen. Mittags haben wir dann wieder das Frühstück und das Mittagessen zusammengelegt. Später sind wir noch Kanu gefahren. Abend haben wir gekocht und, da es der Abschlussabend war, hat das komplette Lager zusammen gegessen. Jeder konnte herumgehen und bei den anderen Stämmen Essen holen. Am Abend gab es dann noch etwas Programm, u.a. wurden einige Fahrtenbilder gezeigt.

Matthias

17.08.2007

Um 09:00 Uhr sind wir aufgestanden und haben zum letzen Mal alles abgebaut und unsere Rucksäcke fertig gepackt. Dann haben wir noch geholfen die restlichen Lagerbauten abzubauen und die zwei Anhänger zu beladen. Gegen 12:00 Uhr sind wir zu den Bussen gegangen und abgefahren. Nach ca. 1 Stunde Fahrt hielten wir für 3 Stunden in Oslo um die Stadt zu besichtigen und die letzten Kronen auszugeben. Anschliesend haben wir noch mit den anderen Fahrtengruppen und dem LV-Team den Abschlusskreis gemacht. Dann sind wir wieder in die Busse gestiegen und haben die lange Heimreise angetreten.

Matthias

18.08.2007

Um ca. 01:00 Uhr Nachts sind wir mit der ersten Fähre gefahren und um ca. 4:30 Uhr mit der zweiten. Glücklicherweise konnten wir am Vormittag die Busfahrer noch überreden an einer Raststätte bei Gießen zu halten und uns dort raus zulassen. So mussten wir nicht bis nach Kronberg fahren und dann noch mit dem Zug nach Wetzlar sondern konnten an der Raststätte von unseren Eltern abgeholt werden. Wir machten dort noch unseren Abschlusskreis und lösten diesen mit den Worten: „Das Band der Hände wird gelöst, doch das Band der Herzen bleibt bestehen. Gut Pfad!“

Dann fuhren wir alle heim.

Matthias

ENDE