Sommerfahrt Slowakei 2010
Freitag, 30.07.2010 / Samstag, 31.07.2010
Am Freitag, den 30.07.2010 sind wir, Michi, Wolle, Freddy, Timo und Matthias zur Sommerfahrt in die Slowakei aufgebrochen. Vier von uns sind von Lahnbahnhof über Gießen nach Frankfurt gefahren und von dort aus ging es mit dem Nachtzug über Nürnberg, wo Matthias zugestiegen ist, weiter nach Wien. Im Nachtzug haben wir ein kleines Malheure erlebt. Wir saßen in einem Abteil mit 6 Sitzplätzen, welche man zu einer mehr oder weniger geschlossenen Liegefläche umklappen konnte. Wolle kam gerade von außen und wollte über Michi hinweg steigen, dabei rutschte er mit dem einen Fuß in eine Lücke und mit dem Anderen stieß er Michi heftigst zwischen die Beine, was zu einem schnellen Schmerzensschrei führte. Um 9 Uhr Morgens kamen wir in Wien an und sind direkt mit der Ostbahn weiter nach Bratislava gefahren. Von dort aus sind wir mit der Regionalbahn bis nach Zilina gefahren. Um so weiter wir in die Slowakei gekommen sind, desto mehr erinnerte uns alles an den östlichen Teil der Welt. In dem Zug ab Bratislava, mit dem wir bis nach Zilina gefahren sind, gab es keine Sitzplätze mehr und wir standen die 3-4h Fahrtzeit auf dem Gang herum. Als wir in Zilina angekommen sind, kauften wir im Tesko, ein lokaler Supermarkt unweit vom Bahnhof, ein. Schnell mussten wir dort feststellen, dass die Auswahl sehr dünn war und die slowakische Wurst sehr fettig ist. Dies spürten wir später noch deutlich. Abends gingen wir zum Zeltplatz nach Varin und kochten dort Nudeln mit Käse-Zwiebel-Sahne-Soße. Danach ließen wir es uns gut gehen und spannten nach der Anreise aus. Da wir vorher im Zug alle nicht viel geschlafen hatten, sind wir früh schlafen gegangen.
Sonntag, 01.08.2010
Heute liefen wir nach einem gemütlichen Frühstück in Richtung kleine Fatra (auch Mala Fatra genannt) los. Anfangs ging die Strecke an Bahnschienen und einer Straße entlang, später im Wald den Berg hinauf. Schnell stellten wir fest, dass die Strecke deutlich anstrengender wird, als erwartet. Es ging immer weiter bergauf. Die Höhenmeter machten uns sehr zu schaffen, dies zeigte sich auch in den zurückgelegten Kilometern, schnell kamen wir auf der Karte nicht voran. Große Teile der Strecke gingen über Stock und Stein, oftmals erinnerte der angegebene Wanderweg mehr an einen Klettersteig, zumindest dachten wir das zu dieser Zeit noch, Tage später stellten wir fest, dass Klettersteige doch nochmal ein wenig heftiger sind. Wir spürten die sengende Hitze immer mehr und mussten ab und an kleinere Pausen machen. Auf den rutschigen Steinen rutschten wir alle schnell und öfters weg. Außerdem ärgerten wir uns immer mehr über unser schweres Gepäck. Mit den 3 Tagen zu Essen, die wir noch eingepackt hatten, wogen unsere Rucksäcke jetzt wohl rund 25-30kg. Ein so schwerer Rucksack macht sich eben bei jedem bemerkbar, wenn man ca. 1200-1400 Höhenmeter zurück legen muss. Abends kamen wir auf der Hütte „Chata Pod Suchyn“ an. Wir waren sehr froh endlich die Rucksäcke abzuwerfen und die Stiefel auszuziehen. Unsere Füße und der Rücken dankten es uns. Anschließend gönnten wir uns noch 1,2 Bier und legten uns nach einem knappen Abendessen zum Schlafen. Mit dem Bestellen von Essen und Trinken war es auf der Hütte etwas schwierig, da die Karte nur auf slowakisch war und keiner von der Hütte deutsch oder englisch sprach, schließlich half uns ein anderer Gast, der ein wenig Deutsch konnte.
Montag, 02.08.2010
Heute wachten wir um 9 Uhr herum auf, frühstückten relativ zügig und machten uns an die Besteigung des noch klein aussehenden Hügels, der direkt an der Hütte hoch ging. Die Höhenmeter machten sich wieder deutlich in den Knochen bemerkbar, zügig gingen wir den Berg Suchy auf 1428m Höhe hinauf. Hier wählten wir einen scheinbar einfacheren Weg knapp am Gipfel vorbei, aber eben nicht oben drüber, dies ersparte uns einige Höhenmeter. Kurz darauf mussten wir über die Berg kämme wandern. Es ging seitlich meist auf beiden Seiten steil hinab und wir sind bis auf 1448m auf den Gipfel von S. Vatra und auf 1513m des Stratenec gekommen. Die Pfade waren steinig, schmal und gingen dauernd hoch und runter. Später sind wir auf den Maly Kriva auf 1671m gestiegen. Hier war die Baumgrenze schon länger hinter uns und der Ausblick wurde immer besser. Wir konnten sehr weit sehen und unseren Weg im Nachhinein an den Hügelketten nachvollziehen. Teilweise war dies schon sehr beeindruckend. Der höchste Berg an dessen Gipfel wir knapp vobei kamen, war der Vel’ky Krivan. Da unser Wanderweg nicht direkt über den Gipfel ging und wir schon genug Höhenmeter hinter uns hatten, gingen wir sehr knapp daran vorbei. Über den Snitovse sedlo begannen wir unseren Abstieg zur Hütte Pod chlebom, dort zelteten wir günstig für 1€ und die günstigen Getränkepreise waren auch sehr angenehm. Zum Essen machten wir uns Reis mit Soße und frischer Paprika. Später aßen wir in der Hütte noch einen Apfelstrudel als kleinen Nachtisch. Die Wiese war leicht schief und wir rollten deswegen beim Schlafen hin und her. Die Nacht war ziemlich kalt und diesig.
Dienstag, 03.08.2010
Nach dem Aufstehen bauten wir unser Zelt, übrigens eine Wanderkothe, zügig ab. Als wir alles zusammen hatten frühstückten wir in der Hütte Rührei mit Speck und Brot. Anschließend haben wir unsere Trinkreserven an einer eiskalten Quelle aufgefüllt und sind bergab gestiegen. Für Heute hatten wir uns etwas weniger vorgenommen und liefen zu einem Zeltplatz. Der Weg ging diesmal komplett bergab, erst an einem Skilift entlang, später durch den Wald. Es wuchsen viele Blaubeeren auf den vermeintlichen Skipisten. Freddy rutschte so gut aus, dass er glatt auf einem Blaubeerbusch landete und sein Hinterteil dunkelrot/blau einfärbte. Der Abstieg war mit Gepäck entsprechend anstrengend und ging gut in die Gelenke. Gegen 4 Uhr kamen wir schon am Campingplatz an und ließen es uns erst mal im kleinen Bistro davor gut gehen. Später beim Zeltaufbau regnete es heftigst und wir waren froh schnell fertig zu sein, die lange Erfahrung aller machte ich in der Geschwindigkeit bemerkbar. Der Zeltplatz liegt bei Trusalova ATC und war relativ groß. Das Zelten hat für alle 5 zusammen 12,50€ gekostet und war wie alles bisher relativ preiswert. Zum Abendessen kochten wir Nudeln mit Käse-Salami Soße. Nun ließen wir den Abend mit Kartenspielen und kühlen Getränken ausklingen. Das Wetter war relativ kühl und regnerisch, wir waren froh von den hohen Bergen wieder runter auf ca. 430m zu sein, oben gewitterte es sehr stark. Zum Abspülen hatte keiner mehr Lust und wir verschoben dies auf den nächsten Morgen.
Mittwoch, 04.08.2010
Nach einem längeren Abend und einem Morgen mit schlechtem Wetter, kamen wir spät in die Gänge. Bei einem kurzen Frühstück aßen wir die letzten Scheiben Brot mit Butter, Salz und Pfeffer. Unser Belag war bis auf Salami alle, da wir in den letzten Tagen schon mit der sehr fettigen und eigenartig schmeckenden Salami schlechte Erfahrungen gemacht hatten, verzichteten wir darauf. Nach einem kürzeren Fußmarsch führen wir mit dem Bus nach Martin zum Einkaufen. Die öffentlichen Verkehrsmittel in der Slowakei sind vergleichsweise billig. In Martin gibt es mehrere Tankstellen und größere Supermärkte, unter anderem Lidl und Kaufland. Wir entschieden uns für den Lidl und kauften für mehrere Tage zu Essen ein. Es war ganz angenehm wieder halbwegs deutsche Produkte kaufen zu können, vor allem normale Wurst, die bisher sehr gewöhnungsbedürftig war. Auch wenn wir uns sagen, dass wir in fremden Ländern auch fremdes Essen bevorzugen, muss man es nicht immer übertreiben. Anschließend teilten wir uns auf, Freddy und Wolle gingen noch zur Tankstelle um unsere Kocherflaschen nach zutanken. Michi, Timo und Matthias fuhren mit dem Bus schon vor in Richtung Vrutsky zum Zeltplatz. Da diese die Karte nicht dabei hatten stiegen sie am Ortsanfang aus und fragten sich erst mal durch. 2 Polizisten, die in ihrem Auto herum saßen, wurden auch nach dem Weg zum Zeltplatz gefragt, sie verstanden zwar wo die 3 hin wollten, konnten ihnen aber den Weg zum Zeltplatz nicht erklären, da beide wohl kein Englisch und Deutsch sprachen. Daher fuhren Sie Michi, Timo und Matthias kurzerhand samt Rucksäcken und Gitarre direkt vor den Eingang zum Zeltplatz. Zwar schauten große Messer und eine Axt aus den Rucksäcken heraus, dies sorgte aber für keine Probleme. Der Zeltplatz Auto Vrutky ist mit 4,50€ ziemlich teuer im Gegensatz zu den anderen Plätzen, der Platzwart ist recht streng und lief mit dem Hund Streife. Abends kochten wir Nudeln mit Hackfleischsoße. Alle wurden wieder sehr gut satt. Wir fanden den Campingplatz nicht so gut und zu teuer, hatten aber an diesem Tag keine andere Wahl mehr.
Donnerstag, 05.08.2010
Nach dem Aufstehen duschten wir und packten alles zusammen, anschließend liefen wir zum Busbahnhof in Vrutky und suchten einen Bus nach Varin, der Passende fuhr gerade vor unserer Nase weg und eine nette, bemühte Dame erklärte uns, dass der Nächste erst in 3h fahren würde. Daher entschieden wir uns schließlich für den Zug, dies kostete nach Strecno 0,40€ pro Person, war also angenehm billig. Im Zug verhakte Wolle sich mit der Kothenstange in dem Hebel für die Notbremse, dies ging gerade noch einmal gut, da der Schaffner gerade vorbei kam und dies rechtzeitig bemerkte, beim Aussteigen funktionierte erst die Tür nicht und wir mussten schnell eine Andere nehmen. Die restlichen 5-7km vom Bahnhof in Strecno zum Zeltplatz liefen wir und kauften unterwegs noch eine Wassermelone ein. Auf dem Zeltplatz kannte man uns schon, die erste Nacht der Fahrt hatten wir auch schon dort verbracht, wir bauten sogar unserer Kothe an der selben Stelle wieder auf. Nun ließen wir uns erst mal die Sonne auf den Bauch scheinen und entspannten. Später wuschen wir noch einen Teil unserer Klamotten und hängten diese zum Trocknen zwischen zwei Bäumen auf. Die Socken hatten es mal nötig. Als Snack schnitten wir nun die Wassermelone an, sie war gut reif und recht lecker. Das Wetter war immer noch ziemlich schön und warm. Zum Abendessen kochten wir Kartoffeln mit Zwiebeln, Speck und viel Rührei. Wir würzten wieder ordentlich und aßen alles auf. Timo und Matthias spülten noch und danach gingen wir zum Singen am Lagerfeuer über. Freddy hat seine Gitarre mit auf Fahrt genommen und spielte. Dann ging es auch für uns mal wieder in die Waagerechte.
Freitag, 06.08.2010
Heute hatten wir uns schwer vorgenommen aus zuschlafen. Den Tag wollten wir auf dem Zeltplatz verbringen und erst am Samstag weiter ziehen. Jedoch meinte der Gärtner früh morgens mit seiner Motorsense neben unserem Zelt mähen zu müssen und uns damit wach zu machen. Ziemlich schnell fing es auch noch an zu regnen und wir duschten erst mal. Danach frühstückten wir gemütlich unter einem Holzunterstand, als es anfing stärker zu regnen und heftig zu Gewittern haben wir die Klamotten von der Wäscheleine abgehängt. Danach haben wir uns in die Gaststätte gesetzt und während des schlechten Wetters Karten gespielt und ein Süppchen gegessen. Als das Wetter wieder besser wurde, sonnten wir uns noch und ließen die Wäsche wieder trocknen. Timo, Freddy, Matthias aßen später noch ein Schnitzel mit Pommes, mal wieder zeigte sich, dass das Fleisch und die Wurst in der Slowakei anders als daheim waren. Abends gingen Timo, Michi und Matthias in das Örtchen um Geld von der Bank zu holen und etwas Süßigkeiten mit einzukaufen. Außerdem durfte der Schmierkäse nicht fehlen. Zum Abendessen regnete es dann wieder stark, wir kochten dieses Mal Nudeln mit Paprika, Zwiebeln, Zucchini und Aubergine. Danach beschlossen wir, in Zukunft wieder mehr Fleisch und weniger Gemüse zu kochen, unsere Mägen rumorten nach dem ganzen Gemüse. Anschließend spielten wir wieder Karten und ließen den Abend ausklingen. Michi machte es sich schon im Zelt gemütlich.
Samstag, 07.08.2010
Morgens duschten wir alle und bauten zügig unsere Sachen ab, anschließend haben wir noch kurz unsere Hausnummer abgegeben und sind zur Bushaltestelle gelaufen. Die slowakischen Buspläne sind leicht kompliziert und der erste Bus ist direkt an uns vorbei gefahren, kurz bevor wir an der Haltestelle waren. Der Nächste kam erst zwei Stunden später und so hat sich das zügige Abbauen und Frühstücken gar nicht gelohnt. Unter der Woche fahren die Busse wohl regelmäßiger, aber das haben wir erst später in den Plänen verstanden. Wir haben dann in Zilina noch eingekauft und sind tanken gegangen. Danach gingen wir zum Bahnhof und fuhren bis nach Spisska Nova Ves. Hier schauten wir noch kurz nach den Zügen nach Bratislava, schließlich müssen wir ja schon am kommenden Freitag zurück fahren. Nun liefen wir aus der Stadt heraus in Richtung des Zeltplatzes in Cingov. Unterwegs wurden wir noch von einem kräftigen Regenschauer überrascht. Der Weg ging als Trampelpfad durch Wald und Wiesen am Bach entlang. Am Anfang stand ein Schild auf slowakisch mit großem Ausrufezeichen dahinter. Der Weg ging auch mehrmals über Brücken über den Bach hinüber, einer fehlte der komplette Boden und die Stahlträger hatten sich um die Achse gedreht, so dass die Brücke sehr schief und schwierig begehbar war, trotzdem ein interessanter Weg. Wir dachten, dass das Schild am Anfang eine Warnung wegen der kaputten Brücke sei, zu Hause haben wir hinterher den Text übersetzt und erkannt, dass dies wohl nur der Hinweis war, dass der blaue Wanderweg vorübergehend zum Gelben verläuft, am Weg selber hat sich wohl nichts verändert. In Cingov kamen wir erst noch an einem Bistro vorbei und stillten kurz unseren Durst. Wegen dem Zeltplatz wusste irgendwie keiner richtig Bescheid. Wir liefen schnell weiter, da es schon dämmrig wurde. Ca. eine halbe Stunde später, sind wir am Zeltplatz, der am Waldrand liegt, angekommen. Dort ist eine große Wiese, viele Hütten rundherum und ein paar Leute waren am Zelten. Ein bisschen weiter, war ein großes, massives Haus auf dem Rezeption stand, dort war aber alles geschlossen und keiner da. Weiter oben war eine Sportgemeinschaft an einem Haus, dort sagte man uns, dass der Zeltplatz offiziell geschlossen ist und dass es kein fließend Wasser mehr gibt. Dies war eigentlich der Hauptgrund, warum wir auf den Zeltplatz wollten. Wir durften uns einfach irgendein Fleckchen aussuchen, der Platz war schließlich ziemlich verlassen. Eigenartig war, dass die Wiese dieses Jahr mindestens schon einmal gemäht wurde und der Strom in den Hütten noch funktionierte. Wir bauten am Rand des Platzes unsere Kothe auf. Es war nun schon ganz gut dunkel, während der Rest aufbaute, kochten Freddy und Wolle Nudeln mit Käse, Lauch, Hackfleisch und Pilzen. Wie immer wurden wir wieder gut satt und es schmeckte allen. Bald darauf gingen wir schlafen.
Sonntag, 08.08.2010
Morgens schliefen wir mal länger und hatten uns für den Tag vorgenommen nach Didinky zu laufen. Dort ist ein größerer See. Der Weg ging lange an einem größeren Fluss entlang, öfters mussten wir über Holzbrücken gehen und balancieren. Am Anfang stand ein Stoppschild, das uns erst unklar war, da es teilweise auf Slowakisch war. Später verstanden wir wieso, oft lagen Bäume quer über dem Weg und teilweise waren die Brücken und Wege beschädigt oder fehlten ganz. Der Bach ist sehr sauber und das Wasser gut trinkbar. Umso weiter wir hoch gingen, desto kleiner wurde der Bach, am Schluss war noch eine kleiner Stausee mit einem See/Tümpel dahinter. Dann ging es immer weiter den Berg hinauf und es wurde anstrengender. Michi und Wolle meinten kurz einen einfacheren Weg einzuschlagen und rutschten gleich mal ein paar Meter den Hang hinunter, was zu dreckigen Hosen und leichten Plessuren führte. Dabei riss wohl auch Michis Hose, was ihn in den nächsten Tage weiter begleitete. Irgendwann zur fortgeschrittenen Zeit kamen wir an einem Pferdegestüt und Hotel vorbei, dort durften wir nicht Zelten und liefen, nun wieder dern Berg hinab zum See. Vom Hotel bis zum Ort im Tal sollten es angeblich rund 20 Minuten sein, aber derjenige ist den Weg anscheinend noch nie gelaufen, wie wir feststellen mussten. Langsam waren wir ziemlich fertig und kaputt. Freddy und Wolle gingen vor um die Lage am Zeltplatz zu checken und ein einigermaßen gerades Plätzchen zu sichern. Timo quälte sich den Berg hinunter, Michi und Matthias versuchten ihm ein bisschen zu helfen. Wir beschlossen an dem Zeltplatz zu bleiben, es gab sonst so gut wie keine andere Möglichkeit zum Übernachten. Zum Abendessen kochten wir heute Käsenudeln mit Wiener Würstchen und Zwiebeln. Wir alle waren sehr kaputt und gingen schnell schlafen.
Montag, 09.08.2010
Heute wurden wir von der Hitze im Zelt geweckt, wir kochten fast. Dann haben wir erst mal die Plane aufgeklappt und unsere nassen Klamotten auf die Planen zum Trocknen gelegt. Später standen wir auf, packten zusammen, wuschen uns und tranken im Restaurante noch ein schnelles Getränk, bevor wir wieder aufgebrochen sind. Am Himmel zogen dichte Wolken auf und Timo war ein wenige quengelig, aber auch allen anderen steckte der Tag zuvor noch in den Knochen, daher entschieden wir uns dafür mit dem Bus in die Stadt zu fahren. Im Bus, waren wir dann sehr froh das es anfing zu Gewittern und heftigst zu regnen. Kurz darauf hagelte es sogar sehr hart. In der Stadt angekommen hatten wir einen etwas flauen Magen, der Busfahrer fuhr auf der engen, steilen Strecke sehr gewagt. Die Sicht war dabei nicht sehr gut. Nun ging es ans Einkaufen, Tanken und Wanderkarten besorgen. Michi kaufte sich vorher beim KIK noch ein neues Handtuch, sein altes war verschmutzt und roch muffig. Nachdem wir die Wanderkarte hatten, mussten wir feststellen, dass unser Plan zur Burg zu laufen und diese zu Besichtigen, mangels Plätzen bzw. Wiesen zum Zelten und Wanderwegen dorthin, scheitern musste. Auf Grund der fortgeschrittenen Zeit entschieden wir uns wieder zu dem geschlossenen Zeltplatz zu gehen. Wir wollten ein Stück mit dem Bus fahren und den Rest laufen, es regnete immer wieder. Da es mit den slowakischen Fahrplänen wieder etwas schwieriger war, fuhren Freddy und Timo zusammen mit den Rucksäcken und der Gitarre im Taxi vor. Michi, Wolle und Matthias liefen den Weg ohne Gepäck sehr schnell und wurden am Ende durch heftigen Regen noch gut nass. Vorher hatten wir am Bahnhof andere Pfadfinder getroffen. Eine Mädchensippe aus Berlin vom Stamm Normannen zwischen 14 und 16 Jahren. Als die 3 anderen auch in dem Ort angekommen waren, liefen wir alle mit Gepäck im strömenden Regen zum Zeltplatz bzw. der Wiese und kochten, bauten das Zelt auf und schnell wurde es dunkel. Zum Essen gab es Nudeln mit Hackfleischsoße, Timo hatte später noch Magengrummeln, das lag aber wohl nicht am Essen.
Dienstag, 10.08.2010
Heute schliefen wir sehr lange, nachdem wir in der Nacht ein größeres Tier oder einen Menschen ums Zelt schleichen hörten, flog am Morgen ein größerer Helikopter am Zelt vorbei. Später sonnten wir uns noch lange und trockneten Handtücher und den ein oder anderen nassen Schuh. Später gingen alle bis auf Freddy hinunter zum Bistro, tranken eine Kleinigkeit und holten Wasser zum Kochen und Trinken sowie fürs spätere Abspülen. Als alle zurück kamen hatte Freddy sich einen schönen Sonnenbrand geholt, er war auf seiner Isomatte eingeschlafen. Alle sangen eine längere Runde zusammen und Abends kam die Mädchensippe aus Berlin auch auf den Zeltplatz, wir sangen dann alle zusammen noch am Lagerfeuer bis in die Nacht hinein. Alles in allem ein ziemlich entspannter Tag, an dessen Ende es vor dem Singen noch Nudeln mit Käse zum Essen gab.
Mittwoch, 11.08.2010
Für diesen Tag hatten wir uns vorgenommen, die wahrscheinlich letzte Strecke zu laufen. Wir wollten zu einem Zeltplatz 2-3 Dörfer weiter. In der Hoffnung, dass dieser diesmal noch offen hat und wir uns Duschen können, bevor es am Donnerstag langsam in Richtung Heimat geht. Der Weg ging wieder am Bach entlang und nach einer eher kurzen Strecke einen Berg hinauf. Wieder viele Höhenmeter später, kamen wir um die Mittagszeit an einer Gaststätte und einer Ruine vorbei. Wir merkten, dass die Gegend nun viel mehr touristisch geprägt ist, ganz anders als alles was wir bisher gesehen hatten. Dies schlug sich auch in den Preisen nieder. Von dem Berg gingen wir einen Klettersteig abwärts zum Tal, da wir nicht den weiten Umweg über die nächsten Berge nehmen wollten. Auf der Karte zeigten an der Strecke Pfeile nur nach oben, was wohl bedeuten sollte, dass man den Klettersteig nur von Unten nach Oben nutzen sollte und nicht umgekehrt. Das Stoppschild, welches wir wohl am Anfang des Steiges übersahen, sollte uns davon wohl abhalten. Der Weg war nun wirklich ein Klettersteig und sehr schmal und eng. Oftmals kamen uns Leute entgegen, auch viele ältere und Eltern mit kleinen Kindern, was auf diesem Weg auf jedenfalls gewagt war. Teilweise gingen an senkrecht abfallenden Stücken lange Leitern entlang und öfters Trittsteige bzw. ein Geländer zum festhalten. Das war zwar alles nicht mehr so ganz neu, tat aber seinen Dienst. Landschaftlich war es sehr schön, direkt an Wasserfällen und Steinwänden bzw. Höhlen entlang zu laufen. Dadurch das alles nass und rutschig war es aber auch ziemlich anstrengend zum Laufen. Die restliche Strecke ging wieder mehr oder weniger durchs Tal. Abends kamen wir am Zeltplatz an, dies war ein relativ großer, der ringsherum eingezäunt war. Er erinnerte uns mehr an einen DDR Ostplatz, es gab Duschen und Kochmöglichkeiten, bei den Duschen erwischten wir immer nur eiskaltes Wasser obwohl es angeblich auch Warmes geben sollte. Abends kochten wir wieder Nudeln mit leckerer Beilage und Soße. Später sangen und redeten wir noch ein bisschen, mussten aber bald ein Stück weiter weg gehen, da unser Zeltnachbar sich über die nicht wirklich vorhandene, „heftige“ Lautstärke beschwerte.
Donnerstag, 12.08.2010
Nach dem Abend am Zeltplatz, schliefen wir nochmal richtig aus und bauten am Vormittag dann ab. Unser Bus fuhr erst um ca. 12Uhr, daher frühstückten wir noch Pommes im Bistro vor dem Zeltplatz. Die Busfahrt dauerte schließlich eine knappe Stunde, währenddessen schliefen wir oder spielten Karten. In Spisska Nova Ves gingen wir zum Bahnhof, kauften die Tickets bis nach Wien, was mit 130€ etwas teurer wurde, als wir dachten. Das lag wohl daran, dass wir mit 5 Leuten kein Gruppenticket nehmen konnten, was erst ab 6 Personen möglich ist. Aber die Bahnmitarbeiterin am Schalter konnte weder Englisch noch Deutsch und so war die Sache nicht so einfach zu klären. Dann stand uns eine halbe Ewigkeit des Wartens bevor. Wir wollten den Nachtzug um 1 Uhr nehmen, so dass wir früh morgens in Bratislava ankämen und von dort nach Wien weiter fahren können. Rund 12 Stunden haben wir gewartet, Karten gespielt, geschlafen und sind in der Stadt umher gelaufen. Die Gruppe von den Normannen fuhr auch mit dem Zug nach Bratislava. Die Fahrt war nicht sonderlich erholsam, wir alle schliefen kaum und wurden mitten in der Nacht auch noch aus unserem Abteil gefegt, weil angeblich irgendjemand dort reserviert hätte, wir gingen eben ein paar Waggons weiter und ließen uns dort nieder.
Freitag, 13.08.2010
In Bratislava angekommen nahmen wir gleich den nächsten Zug nach Wien, wieder die Ostbahn, welche mit Zügen der Österreichischen Bundesbahn fuhren. Es war bereits hell und ungefähr halb sieben, in Wien kamen wir um ca. 8 Uhr am Südbahnhof an. Neben dem Südbahnhof, wird noch bis 2015 der neue Wiener Hauptbahnhof gebaut, ein Mammut-Projekt auf großer Fläche. Der Südbahnhof ist nur ein Übergangsbahnhof und besteht aus Containern und Zwischenlösungen. In Wien liefen wir erst in die Stadt und suchten was zu essen, alle wollten irgendwas richtiges und kein Frühstück. Um die frühe Zeit, hatten aber noch keine Restaurants oder andere Läden offen und selbst bei den Fast-Food Ketten konnte man nur etwas zum Frühstücken kaufen. So kauften wir uns nur eine Cola und ein belegtes Brötchen beim Bäcker neben an. Später brachten wir die Rucksäcke zu den Schließfächern im Bahnhof und zogen durch die Stadt, es wurde langsam Mittag und nun konnte man ein Fast-Food Restaurante nutzen, was wir auch gleich taten. Danach liefen wir noch ein bisschen durch Wien, erwischten aber wohl die nicht ganz so schönen Seiten. Wir waren alle noch etwas fertig von der Zugfahrt und der langen Warterei und setzten uns am Bahnhof hin, dösten oder ließen Zeitungen. Gegen Abend gab jeder sein letztes Geld für etwas Proviant aus und wir bestiegen den Nachtzug Richtung Frankfurt. Diesmal hatten wir ein Abteil mit Liegeplätzen. Insgesamt waren dort 6 Betten, erst wollte sich noch ein Niederländisches Ehepaar dort niederlassen, aber der freundliche Schaffner klärte dies schnell und verfrachtete die Beiden in ein anderes Abteil, was in Anbetracht unserer riechenden Füße und Schuhe wohl auch besser so war. Das Fenster war leider Defekt und ging öfters auf, wodurch der Druck auf die Ohren jedes mal hart war, aber zum Glück haben wir ja immer Gaffa Tape dabei. Nach einer Runde Karten spielen gingen wir bald schlafen. Beim Rucksäcke verstauen ist der Klappspaten aus einem Rucksack heraus gefallen und voll auf Wolles Nase, was zu einem kleinen Schnitt und Nasenschmerzen führte, gebrochen war wohl zum Glück nichts. Am Ende überkam Timo noch die Übelkeit und er erbrach sich ins Abteil und auf den Flur. Er hatte wohl das lange Unterwegs sein und die Fahrt im Zug nicht so gut vertragen. Von Frankfurt aus ging es noch mit den Regionalzügen weiter bis nach Leun, wo schließlich alle um ca. Sieben Uhr ankamen. Nun trennten sich die Wege und jeder ist nach Hause gegangen. Dies war das Ende der Sommerfahrt 2010 in die Slowakei, die allen Beteiligten hoffentlich noch Lange in guter Erinnerung bleibt.